Und wem folgst du so?

Welchen Menschen wir gerne folgen und von welchen Menschen wir sogar gerne Anweisungen entgegennehmen, hängt stark von dessen Führungs- und Sozialkompetenzen ab. Jeder hat seine eigene Art und das ist auch gut so. Dennoch gibt es Verhaltensweisen die überwiegend sehr gut oder eben so gar nicht ankommen.
Stell dir folgende vier Typen als deinen Vorgesetzten vor und schaue wie dein Gefühl zu der beschriebenen Person ist:

Typ 1:
Er möchte, dass jeder ihn mag, lässt seine Mitarbeiter frei entscheiden und ist stets der Kumpel. Auch in Problemsituationen überlässt er Entscheidungen und Klärungen seinen Mitarbeitern. Eine standfeste eigene Meinung scheint er nicht zu haben, je nachdem wer vor ihm steht schwankt diese. Lob spricht er nur selten aus, denn unter „Freunden“ ist so gut wie alles selbstverständlich. Gibt es Ärger oder Kritik, erfährt derjenige es durch den nächst höheren Vorgesetzten oder einen dienstälteren Kollegen, denn er möchte keinen Streit mit irgendjemanden und geht jeder Konfrontation aus dem Weg.

Typ 2:
Er ist in ruhigen Phasen stets freundlich und zugewandt, überlässt ebenfalls jegliche Entscheidungen seinen Mitarbeitern. Lob verteilt auch dieser Chef nur selten, denn es herrscht ja ein freundliches Miteinander, da braucht man nicht jedes Mal ein extra Lob aussprechen. Aber wehe es kommt Stress auf oder etwas ist schief gelaufen. In solchen Situationen wird er hektisch, schreit rum und wird dabei evtl. sogar persönlich. Seine Lösung wird er tobend vortragen und erwarten, dass sie ohne jegliches Hinterfragen umgesetzt wird.

Typ 3:
Er kennt nur die klare Hierarchie. Er ist Chef geworden, da er alles besser kann als jemand Anderes. Seine Mitarbeiter haben ohne ‚Wenn und Aber‘ alles umzusetzen was er sagt. Konstruktive Kritik oder Verbesserungsvorschläge sind unerwünscht. Lob gibt es keins, denn er ist sich sicher, dass Ärger, Drohungen und Vorwürfe, wenn etwas schief gegangen ist oder nicht seinen Vorstellungen entspricht, mehr Motivation bringt als gefühlsduseliges Lob und/oder Anerkennung.

Typ 4:
Er weiß was er möchte und gibt klare Strukturen und Grenzen vor. Innerhalb der Grenzen dürfen die Mitarbeiter frei entscheiden, darüber hinaus bittet er um Rücksprache. Er steht stets hinter seinen Mitarbeitern und läuft mal was schief, wird dieses in einem konstruktiven Gespräch geklärt. Wenn etwas gut läuft verteilt er Lob und zeigt ehrliche Anerkennung. Setzt sich jemand ungefragt über seine Grenzen hinweg wird er diesen sachlich und bestimmt zurechtweisen ohne dabei seine Stimme zu erheben.

Na, bevorzugst du auch Typ 4? Es geht kaum anders, je authentischer und souveräner ein Mensch ist, umso lieber folgt man ihm. Zudem sorgen gesetzte Grenzen für ein Gefühl der Sicherheit und Klarheit.

Und da sind wir auch schon beim Hundetraining! Klar sehen sich die wenigsten (mich eingeschlossen) als Vorgesetzte ihres Hundes, doch für ein harmonisches Miteinander braucht es Regeln und jemanden der diese aufstellt. Dein Hund kann nicht wissen was in der Menschenwelt als gutes oder auch schlechtes Verhalten gilt oder was gefährlich oder ungefährlich ist, hier bist du gefragt!

Kennst du deine Ziele und deine Grenzen wirst du souverän und authentisch auftreten. Kommt dazu noch die Anerkennung in Form von Lob für deinen Hund, wenn er etwas richtig macht und ruhige aber bestimmte Korrektur, wenn er deine Grenzen übertritt wird er dir sicher gerne folgen.

Ich sage immer gerne: „Mein Hund darf alles, in dem von mir gesetzten Rahmen.“

Bis bald, Viola